Jürgen Brink

CAMPTON Diagnostics GmbH
Feb. 16, 2021
Innovation/Technology
Jürgen Brink

CAMPTON Diagnostics GmbH

Macht schnelle Testergebnisse möglich: vollautomatische Point-of-Care-Plattform

Kombination aus biotechnologischem und ingenieurwissenschaftlichem Fachwissen 

CAMPTON Diagnostics entwickelt komplette Messsysteme für die Point-of-Care-Diagnostik, die biotechnologisches und ingenieurwissenschaftliches Fachwissen kombinieren. Das Unternehmen nutzt dazu auch sein Know-how zur Verarbeitung von siliziumbasierten Biochips in höchster Qualität und in großen Stückzahlen. 

Die aktuellen Methoden der immunologischen Tests wie Enzyme-Linked ImmunoSorbent Assay (ELISA) und Recombinant Immunoblot Assay (RIA) erfordern in der Regel Laboratorien, geschultes Personal und sind zeitaufwendig. CAMPTON Diagnostics hingegen erleichtert die schnelle und zuverlässige Messung von Biomarkern und bietet eine Biochip-Plattform an, die aus einem Reagenzien-Modul und einer Kartusche mit integriertem elektrischen Biochip besteht. Die Analyse funktioniert wie ein herkömmlicher ELISA-Test, jedoch wesentlich schneller und durch elektrisches Auslesen.

Vollautomatische Point-of-Care-Plattform macht schnelle Testergebnisse möglich

Die vollautomatische Point-of-Care-Plattform führt die Probenvorbereitung und -detektion innerhalb des in sich geschlossenen Einweg-Labors in einer Kartusche durch, was die Durchführung mit minimaler Ausrüstung und Schulung besonders einfach macht. Dieses System ermöglicht den Nachweis mehrerer Biomarker z.B. für Infektionen, Krebs, Autoimmun- oder andere Krankheiten aus einer Vollblutprobe innerhalb von wenigen Minuten mit einem ELISA direkt auf einem Goldelektrodenarray. Die Tests sind besonders schnell, hochempfindlich und ermöglichen die gleichzeitige Messung mehrerer Parameter in einer Probe. 

Unser tragbares Diagnosegerät bietet ein wesentlich schnelleres Testergebnis bei geringeren Kosten, was im Bereich der medizinischen Versorgung sehr vorteilhaft ist. Während unsere Wettbewerber häufig optische Systeme zur Erkennung von Krankheiten einsetzen, verwendet die neu entwickelte CAMPTON-Technologie elektrische Signale. Dies bedeutet, dass unsere Technologie robuster und für den Einsatz in praktisch jedem Klima (insbesondere in Schwellenländern) geeignet ist.

Hohes Miniaturisierungspotenzial und semi-parallele Protein- und DNA-Analyse

Das Diagnosegerät führt die Tests vollautomatisch in mikrofluidischen Einwegkartuschen nach internen Testprotokollen durch. Außerdem verfügt es über integrierte Bedienelemente zur Kalibrierung, was die Reproduzierbarkeit erhöht. Das System ist darauf ausgelegt, Krankheiten mit verschiedenen biologischen Substanzen zu identifizieren. 

Nach wenigen Minuten werden die Analyseergebnisse z.B. als reeller Wert auf dem Display angezeigt. Die Protokolle sind testspezifisch wie die Reagenzien und die Fängermoleküle auf dem entsprechenden Biochip, während das Gerät immer gleich bleibt. Daher ist der Einsatz des Biochip-Systems von CAMPTON nicht auf bestimmte Krankheiten beschränkt. 

Es ist möglich, fast jeden ELISA-basierten Test in die Biochip-Plattform zu integrieren, solange krankheitsspezifische Proteine in Körperflüssigkeiten wie z.B. Blut vorhanden sind. Es ist auch möglich, DNA-Tests und Protein-ELISAs auf einem System durchzuführen, wobei die Hardware nahezu unverändert bleibt.

Das auf den elektrischen Biochips basierende System ist extrem miniaturisierbar bis möglicherweise auf die Größe einer Powerbank. Es besteht dann nur noch aus sehr kompakter Elektronik und Einwegkartuschen mit integrierten Pumpen und gebrauchsfertigen Reagenzien. CAMPTON bietet eine universelle Plattform mit hohem Miniaturisierungspotenzial und der Möglichkeit der gleichzeitigen Protein- und DNA-Analyse.

Protein-Test und DNA-Test für CORONA in Entwicklung

Derzeit entwickelt CAMPTON Diagnostics einen RT-LAMP-basierten und serologischen Test für CORONA für den Biochip-Reader für die nahezu zeitgleiche Messung. Dazu wird die Technologie des Readers, die ursprünglich für das Protein-Analyseverfahren entwickelt wurde, aktuell auf die DNA-Analyse erweitert. Ziel ist, nach beiden Verfahren nacheinander mit unterschiedlichen Cartridges aus einer Blutprobe und einem Abstrich zu messen.

Der Artkel ist zuerst erschienen in »inno« 77: https://www.ivam.de/news/inno/inno_77

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