Experten der Mikro- und Nanotechnik-Industrie in Deutschland erwarten durch die geplante Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP) zwischen der EU und den USA Wachstumsimpulse für ihre Branche. In einer Befragung, die der IVAM Fachverband für Mikrotechnik unter führenden Branchenvertretern durchgeführt hat, zeigte sich die Mehrheit der Befragten überzeugt, dass die deutsche Mikro- und Nanotechnikindustrie von dem Abkommen profitieren würde.
Die Branchenexperten versprechen sich von dem Abkommen einen leichteren Marktzugang in den USA. Besonders im bestehenden Exportrecht gebe es bisher zu große Hemmnisse, die durch das Freihandelsabkommen abgebaut würden. Dies könne sich positiv auf den Export von Hightech-Produkten aus Deutschland in die USA auswirken.
Ob die Verhandlungen über das Freihandelsabkommen zum Erfolg führen werden, ist für die Vertreter der Mikro- und Nanotechnik-Branche ungewiss. Weniger als die Hälfte der Befragten (41 %) ist überzeugt, dass das Abkommen zustande kommen wird. Ein ebenso hoher Anteil wollte dazu keine Prognose abgeben.
In einigen Bereichen, wie zum Beispiel beim Finanzwesen, gebe es zu viele unterschiedliche Ansätze, um zu einer Einigung zu gelangen, meinen Skeptiker. Befürworter hingegen befürchten, dass Interessenskonflikte nicht nur zwischen den USA und der EU, sondern auch innerhalb des uneinigen Europas am Ende zu Kompromissen führen werden, die das Abkommen schwächen und Chancen zur Vereinfachung der transatlantischen Handelsbeziehungen ungenutzt lassen.
Sollte TTIP zustande kommen, sehen die befragten Branchenexperten die USA leicht im Vorteil. Der Großteil meint allerdings, beide Regionen – die USA und die EU – würden gleichermaßen von der Partnerschaft profitieren.
Das IVAM Executive Panel ist das Trendbarometer für die Mikro- und Nanotechnik-Branche. Dafür führt der IVAM Fachverband für Mikrotechnik regelmäßig Kurzbefragungen unter ausgewählten Führungskräften in Unternehmen und führenden Wissenschaftlern durch.