15.04.2014

Krim-Konflikt: Wirtschaftssanktionen in der Mikro- und Nanotechnik-Branche unpopulär

Bei Vertreten der Mikro- und Nanotechnik-Branche in Deutschland sind Wirtschaftssanktionen gegen Russland als Reaktion auf den Krim-Konflikt überwiegend unpopulär.
Quelle: © Dmitry Vereshchagin - Fotolia.com
15.04.2014
Bei Vertretern der Mikro- und Nanotechnik-Branche in Deutschland sind Wirtschaftssanktionen gegen Russland als Reaktion auf den Krim-Konflikt überwiegend unpopulär. Dies geht aus einer Befragung des IVAM Fachverband für Mikrotechnik unter ausgewählten Branchenexperten – dem IVAM Executive Panel – hervor.
 
Zwei Drittel der von IVAM befragten Branchenexperten halten Wirtschaftssanktionen nicht für den richtigen Weg, um auf die Krim-Krise zu reagieren. Sanktionen träfen die Industrie, die nicht Verursacher der Krise sei, und seien nicht geeignet, den eigentlichen Konflikt zwischen Russland und der Ukraine zu lösen. Politisch motivierte Konflikte sollten auch auf politischem Weg gelöst werden.
 
Zudem bestehe die Gefahr, dass ein Embargo der russischen Föderation in die Hand spielen, weitere im Westen unpopuläre Aktivitäten auslösen und es Putin zudem ermöglichen könnten, die eigene Verantwortung für die wirtschaftliche Schwäche Russlands, verursacht durch eine fehlerhafte Politik, den westlichen Nationen zuzuschieben.
 
Etwas mehr als die Hälfte (53 %) der befragten Experten rechnen damit, dass Wirtschaftssanktionen gegen Russland sich spürbar auf die Mikro- und Nanotechnik-Branche in Deutschland auswirken würden. Sie widersprechen damit den Einschätzungen von Ökonomen, Sanktionen würden vor allem die russische Wirtschaft treffen und keine großen Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft, das Exportgeschäft und Arbeitsplätze haben.
 
Auf dem Gebiet der Mikro- und Nanotechnologien gibt es eine intensive Zusammenarbeit zwischen Russland und Deutschland. In den vergangenen Jahren haben sich Hightech-Initiativen entwickelt, bei denen Deutschland oftmals bevorzugter Partner der russischen Industrie ist. Durch Sanktionen, so die Mitglieder des IVAM Executive Panel, werden laufende Projekte behindert und die Generierung neuer Projekte gefährdet. Zudem sei Russland ein potenziell großer Absatzmarkt für die Branche, da es über wenig eigene Mikro- und Nanotechnologien verfüge.
 
Aufgrund dieser bereits bestehenden breiten Vernetzung der Hightech-Branchen beider Länder könnten jetzt verhängte Sanktionen das Geschäft der deutschen Mikro- und Nanotechnik-Industrie auch langfristig beeinträchtigen, meinen 40 % der befragten Branchenexperten.


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