In der heutigen Zeit, geprägt von rasantem technologischem Wandel und zunehmender Digitalisierung, gewinnt die generative Künstliche Intelligenz (KI) stetig an Bedeutung und eröffnet Unternehmen neue Horizonte im Bereich von Innovation und Effizienzsteigerung. Insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) stehen vor der Herausforderung, die Potenziale dieser fortschrittlichen Technologien zu erkennen und für sich nutzbar zu machen, um im Wettbewerb bestehen zu können.
Insbesondere die schnelllebige und von Innovationen geprägte Hightech-Branche profitiert von der Anwendung von KI-Technologien, wie sich in dem aktuellen Executive Panel bestätigte, das in Zusammenarbeit mit der Hochschule Hamm-Lippstadt entstanden ist.
Allerdings ist der Wissensstand zu generativer KI in den befragten Unternehmen noch gering.
71 % der Unternehmen geben an, dass sie einen geringen bzw. sehr geringen Wissensstand im Bereich der generativen KI in ihrem Unternehmen haben. 29% der Unternehmen haben nach eigenen Angaben einen hohen Kenntnisstand in diesem neuen Technologiefeld.
KI-Tools werden in den Bereichen Marketing & Sales (39%) und IT (25%) am häufigsten genutzt. Auch die Angaben zum optionalen Einsatz von KI in diesen Bereichen sind hoch (Marketing & Sales 32 % und IT 39 %).
In den Abteilungen Customer Operations (7 %) und Forschung & Entwicklung (11 %) setzen die befragten Unternehmen generative KI-Tools seltener ein. Trotz der aktuell geringen Nutzung erkennen diese Unternehmen jedoch ein erhebliches Potenzial für einen zukünftigen Einsatz. 43% und 36% der befragten Unternehmen halten eine Nutzung in den genannten Bereichen für denkbar.
Die konkreten Aufgaben, die in Abteilungen mit generativer KI bearbeitet werden, sind bspw. die Ausarbeitung von Patentanmeldungen, die Überarbeitung von Anträgen und Verträgen, sowie die experimentelle Bestimmung von Reaktionskinetiken für sich selbst optimierende Systeme.
Die große Mehrheit der befragten Unternehmen (79 %) schätzen den Nutzen von generativer KI für die Steigerung der Arbeitseffizienz als hoch bzw. sehr hoch ein. Bei der Erschließung neuer Geschäfts- und Anwendungsfelder sehen ein Drittel der Befragten ein hohes oder sehr hohes Potenzial. Etwas mehr als die Hälfte der Unternehmen schätzen die Erschließung neuer Geschäfts- und Anwendungsfelder als gering oder sehr gering ein (58%).
Im Hinblick auf die Implementierung von KI im eigenen Unternehmen gibt die Mehrheit der Befragten an, dass Schulungs- und Weiterbildungsmaßnahmen unumgänglich sind (68%). Weiterhin ist qualifiziertes Personal (57%) eine wichtige Ressource. Ebenso ist ein sicherer rechtlicher Rahmen eine Voraussetzung für die Einführung von KI (61%).
Rechtliche und ethische Bedenken hat ein Viertel der befragten Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer. Diese beziehen sich insbesondere auf die Verletzung von Schutzrechten bzw. die ungeprüfte Übernahme von durch generative KI generierten Informationen, die Verletzung von geistigem Eigentum und die Qualität der Ergebnisse, sowie die Kennzeichnungspflicht von KI-generierten Inhalten und die Rechtslage des daraus resultierenden geistigen Eigentums. 68% der Antwortenden hat keine Bedenken beim Einsatz von generativer KI.
Die Entwicklung des Einsatzes von generativer KI in der Hightech Branche wird von 79% der Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer als deutlich steigend eingeschätzt. Lediglich 14% bzw. 7% sehen die Wahrscheinlichkeit, dass generative KI in den nächsten fünf Jahren verstärkt eingesetzt wird, als gering bzw. sehr gering an.
Bezüglich der Umsetzung firmeninterner Richtlinien teilt sich die Gruppe der Befragten in Unternehmen, bei denen Richtlinien bereits umgesetzt oder geplant sind (43%) und Unternehmen, die keine Richtlinien einführen werden (43%).
In der Befragung ist deutlich geworden, dass Anwendungen generativer KI in der Hightech Branche deutlich an Bedeutung zunehmen werden - und dies in verschiedenen Anwendungsfeldern. Unerlässlich für eine erfolgreiche Umsetzung und Nutzung im betrieblichen Alltag sind umfassende Schulungs- und Weiterbildungsmaßnahmen, entsprechend qualifiziertes Personal sowie ein sicherer rechtlicher Rahmen der Anwendung.
Der Student Lars Keirinn hat diese Umfrage in Abstimmung mit dem Betreuer Prof. Uwe Kleinkes (HSHL) und dem IVAM Fachverband für Mikrotechnik e.V. durchgeführt und dazu erfolgreich die Bachelorarbeit mit dem Titel „Generative Künstliche Intelligenz in der Unternehmenspraxis: Chancen und Risiken aus der Perspektive mittelständischer Unternehmen aus der Mikrosystemtechnik – Eine empirische Untersuchung“ geschrieben. Befragt wurde die C-Level-Ebene der IVAM-Mitgliedsunternehmen. 28 Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer haben sich an der Umfrage beteiligt. Die Befragung wurde im November 2023 durchgeführt.
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