18.11.2013

IVAM Executive Panel: Mikrotechnik-Branche und Wirtschaftsleistung vom Mindestlohn kaum betroffen

18.11.2013
Experten aus der Mikrotechnik-Branche rechnen nicht damit, dass die Einführung eines flächendeckenden Mindestlohns in Deutschland die allgemeine Wirtschaftsleistung deutlich schmälern würde. In einer Befragung des IVAM Fachverband für Mikrotechnik gaben 60 Prozent der befragten Vertreter aus Industrie und Forschung an, dass die Wirtschaftsleistung stabil bleiben werde. Nur 20 Prozent der Mitglieder des IVAM Executive Panel rechnen im Falle einer Anhebung der Lohnuntergrenze mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung. 15 Prozent der Befragten prognostizieren hingegen ein Wirtschaftswachstum.
 
Einige Bereiche der Wirtschaft wie Kaufkraft, Produktivität oder Qualität der Dienstleistungen dürften nach überwiegender Meinung der Branchenkenner stabil bleiben. Die Experten meinen aber nicht, dass ein gesetzlich verankerter Mindestlohn, wie ihn die mutmaßlichen Koalitionspartner für die nächste Bundesregierung, CDU und SPD, momentan kontrovers diskutieren, völlig ohne Auswirkungen bleiben würde. Eine Mehrheit von 60 Prozent rechnet mit einem Rückgang der Beschäftigtenzahlen. Verbraucherpreise und Schwarzarbeit könnten zunehmen, meint jeweils die Hälfte der Befragten.
 
Nur 15 Prozent der Mitglieder des IVAM Executive Panel befürchten, dass sich ein flächendeckender Mindestlohn in der Mikrotechnik-Branche negativ bemerkbar machen würde. Bei qualifizierten Mitarbeitern liegen die Löhne ohnehin deutlich über der diskutierten Lohnuntergrenze von 8,50 Euro pro Stunde. Es könnten aber weniger Praktikanten, Studierende und Hilfskräfte in den Unternehmen der Branche Beschäftigung finden. Zudem bestehe ein nicht unerhebliches Risiko, so die Experten, dass Deutschland bei steigenden Lohnkosten generell weiter an Wettbewerbsfähigkeit verliere und Technologien noch häufiger als jetzt schon im Ausland umgesetzt würden.

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