Die Hochschule Niederrhein erhält für das öffentlich geförderte Forschungsprojekt „Textile Kohlenstoffelektroden für mikrobielle Brennstoffzellen“ (TexKoMBZ) eine Zuwendung in Höhe von 253.000 Euro. In dem Projekt geht es darum, den Hochleistungswerkstoff Carbon, der unter anderem in der Raumfahrt genutzt wird, in Form von Fasern zur Besiedelung von stromerzeugenden Mikroorganismen einzusetzen.
Partner des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit insgesamt 810.000 Euro geförderten Projekts sind die RWTH Aachen, die Universität Augsburg, das Dürener Unternehmen Heimbach sowie weitere Industrieunternehmen aus der Carbontextiltechnologie, dem Maschinen- und Anlagenbau und der Papierindustrie. Für die Hochschule Niederrhein ist das Institut für Modellbildung und Hochleistungsrechnen (IMH) involviert.
Dessen Aufgabe wird es sein, die Strömung im Carbonfasergewebe zu simulieren und so die biochemischen Aktivitäten im Biofilm, der auf dem Gewebe ist, zu untersuchen. „Es sollen auf diese Weise optimale Gewebestrukturen gefunden und eingesetzt werden“, sagt Prof. Dr. Peter Farber, Leiter des IMH und Projektkoordinator innerhalb der Hochschule Niederrhein. An dem Projekt, das eine Laufzeit von zwei Jahren hat, sind in Krefeld neben Prof. Farber dessen Kollege Prof. Dr. Peer Ueberholz sowie zwei wissenschaftliche Mitarbeiter beschäftigt.
Ziel des Projekts ist es, das Carbongewebe so zu modifizieren und räumlich anzuordnen, dass die Mikroorganismen wachsen und Strom erzeugen. Diese innovative biologische Form der Energiegewinnung soll später vor allem der Papierindustrie und der kommunalen Abwasserwirtschaft helfen. In der Ausschreibung des Ministeriums ging es um „Neue Produkte für die Bioökonomie“.
Das interdisziplinäre Projekt verbindet Mikrobiologie, Textiltechnik, Maschinenbau, Simulationstechnik sowie Abwasserwirtschaft und bringt drei deutsche Hochschulen und zahlreiche Industrieunternehmen entlang der Wertschöpfungskette – vom Carbontextilhersteller über den technischen Konfektionär bis hin zum Anlagenbauer und Endanwender aus der Papiertechnik – zusammen.
Staatssekretär Thomas Rachel vom Bundesministerium für Bildung und Forschung hat die Urkunde zum Bewilligungsbescheid heute in Düren-Mariaweiler in der Firma Heimbach übergeben.
Kontakt: Prof. Dr. Peter Farber, Hochschule Niederrhein
peter.farber@hsnr.de