Nicht nur der Trend zur Elektromobilität, sondern die generelle Nutzung von regenerativen Energiequellen forciert das Interesse am Einsatz von Brennstoffzellen. Das Fraunhofer ILT veranstaltet am 18. März 2020 in Aachen das erste Laserkolloquium Wasserstoff LKH
2. Im Mittelpunkt steht nicht nur das Laserschneiden und -schweißen von Brennstoffzellteilen, sondern auch die gesamte Prozesskette und deren Überwachung.
Aufmerksamkeit von Industrie, Forschung und Politik
„Wir bekommen zunehmend Anfragen zu Brennstoffzellen, Wasserstoff-Infrastruktur und ähnlichen Themen“, berichtet André Häusler, Teamleiter für das Mikrofügen von metallischen Werkstoffen am Fraunhofer ILT. „Auch die Politik interessiert sich zunehmend für die neue Technologie. Denn im Hinblick auf die Produktion und Verwertung von Lithium-Ionen-Zellen stellt sich die Frage, wie nachhaltig Elektroantriebe wirklich sind – auch mit Blick auf die damit einhergehende notwendige Umstellung des Stromnetzes.“ Toyota und Hyundai bieten neuerdings serienmäßig Brennstoffzellenautos an, die sich im Vergleich zu Elektrofahrzeugen durch hohe Reichweite und leichte Speicherung der Energie auszeichnen. Auch das Betanken mit Wasserstoff funktioniert deutlich schneller als das Aufladen von Elektrobatterien.
Hocheffiziente Lasertechnik für die gesamte Prozesskette
Beim Herstellen der Brennstoffzellen spielt die Lasertechnik eine wichtige Rolle, denn es gibt bereits hocheffiziente Laserverfahren für die gesamte Prozesskette. Die Aachener Experten sind sich daher sicher, dass der Anteil der Lasertechnik wegen ihrer großen Flexibilität und des hohen Automatisierungsgrads auch in diesem Bereich stetig zunehmen wird.
Herstellung von Bipolarplatten
Den Stand der Dinge beleuchtet das Kolloquium beispielsweise mit Vorträgen zum aktuellen Thema der Herstellung von Bipolarplatten. Eine Brennstoffzelle besteht je nach Ausführung aus rund 200 derartiger mit einem Katalysator beschichteter Platten, die als Elektroden dienen. Sie müssen umlaufend wasserstoffdicht gefügt werden, sodass Nahtlängen von mehr als 200 Meter pro Brennstoffzelle entstehen können.
Behandelt werden z. B. Themen wie schweißgerechte Konstruktionen, die das Laserfügen und das komplizierte Laserschneiden von vorgeformten Bipolarplatten erleichtern. Weil Anwender aber nicht nur metall-, sondern auch kunststoffbasierte Biopolarplatten einsetzen, gibt es ebenfalls einen Vortrag zum Laserfügen von Kunststoffplatten. Referenten erklären zudem den Aufbau von Prozessketten und ihre Überwachung in der Großserienproduktion.
Best Practice aus Industrie und Forschung
Das Fraunhofer ILT setzt auf eine ausgewogene Mischung aus Theorie, Forschung und Praxis. Gewinnen konnte das Institut bereits zahlreiche Referenten aus der Industrie. Dazu zählen die Gräbener Maschinentechnik aus Netphen, ein deutscher Pionier der Bipolarplatten-Fertigung, und plasmo Industrietechnik aus Wien, ein Spezialunternehmen u. a. für die Qualitätssicherung von automatisierten Laserschweißprozessen.
Der Anmeldeschluss für das Kolloquium ist der 19. Februar 2020. Bis zum 16. Januar 2020 erhalten Frühbucher einen Rabatt. Die Anmeldung ist möglich unter:
www.ilt.fraunhofer.de/lkh2
Kontakt: André Häusler, Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT
andre.haeusler@ilt.fraunhofer.de